MABON


Mabon ist eine Figur aus der keltischen Mythologie. Im Kreis der Legenden um den König Artus steht er symbolisch für das begabte Kind, dessen vielversprechende Kräfte erst freigesetzt werden müssen. Zu seiner Befreiung, so die Sage, tragen Menschen und Halbgötter bei, aber auch alte und weise Tiere.


Als "Sohn des Lichts" – der Muttergottheit Modron – wird Mabon im Alter von nur drei Tagen entführt und versteckt. Viel Zeit vergeht, bis König Artus zweier seiner Treuen damit beauftragt, Mabon und seinen Hund zu finden und zu befreien. Kai und Gwrhyr müssen dabei abenteuerliche Prüfungen bestehen und sind auf die Unterstützung Fremder angewiesen.


Ihre Geschichte ist festgehalten im "Mabinogion", einem alten keltischen Mythenkreis, und sie wurde über Jahrhunderte in vielen Versionen nacherzählt und verwandelt. Kai besitzt zauberhafte Kräfte und großes Ausharrungsvermögen, so wird berichtet, und Gwryhr verfügt über die Gabe, mit den Tieren zu sprechen – so kann er bei ihnen Rat holen.


Eine Amsel, ein Hirsch, eine Eule, ein Adler und ein kapitaler Lachs helfen bei der Suche, die allegorisch als ein Weg nach Innen verstanden wird. Jede gelöste Aufgabe führt zur Einsicht ins Selbst. Erst nach dieser Reise zu sich ist Befreiung oder Entfaltung möglich.


Mabon ist gerettet, und er wird nach weiteren sagenhaften Umtrieben wieder in die Tafelrunde aufgenommen. Dort steht er für Befreiung und Einheit. Ihm zugeordnet sind Harmonie, Musik und Dichtkunst. "Licht im Winter" spendet Mabon im keltischen Jahreszyklus.


(Susan Jones)